Mohamed AbdulJabbar Sarhan war erst 20 Jahre alt und befand sich noch mitten in seinem ersten Studiensemester an der University of Bahrain, bevor er willkürlich verhaftet wurde und noch immer in der Dry Dock Haftanstalt auf sein Urteil wartet.
Mohamed wurde am 22. November 2021 um 3 Uhr morgens von Offizieren in ziviler Kleidung und Bereitschaftspolizisten verhaftet. Die Sicherheitskräfte stürmten das Haus seines Großvaters, ohne einen Haftbefehl vorzuzeigen und beschlagnahmen die Autos seines verstorbenen Großvaters ebenso wie drei Mobiltelefone. Nachdem sie die Razzia und die Festnahme von Mohamed gefilmt hatten, brachten ihn die Polizisten zum Kriminalkommissariat.
Beim Kriminalkommissariat, wurde Mohamed von Sicherheitskräften während des Verhörs gefoltert, um den Lagerort der Waffen, die er laut Aussagen der Polizei angeblich besitzen sollte, zu verraten, obwohl Mohamed mehrere Male ausdrücklich beteuert hatte, dass er nichts getan habe.
Er wurde sowohl im Gesicht als auch an seinem ganzen Körper geschlagen. Seine Genitalien wurden kauterisiert und er wurde sexuell missbraucht. Das Verhör dauerte 10 Tage lang an und er wurde ohne die Anwesenheit eines Anwalts gefangen gehalten. Die Staatsanwaltschaft verlängerte regelmäßig seine Untersuchungshaft, während Mohamed weiterhin in der Dry Dock Haftanstalt gefangen gehalten wird.
Nachdem sein Anwalt eine dringende Untersuchung der Foltervorwürfe gegen Mohamed gefordert hatte, traf sich der Untersuchungsausschuss am 09. Februar 2022 mit Mohamed, welcher die Details der Folter, die er erlitten hatte, preisgab, woraufhin man ihm mitteilte, dass ein Arzt für eine medizinische Begutachtung zur Verfügung gestellt werden sollte. Am selben Tag kam ein Arzt in die Haftanstalt, jedoch ohne Untersuchungsutensilien, um Mohamed zu begutachten. Er machte lediglich Bilder von ihm mit seinem Handy. Die Familie von Mohamed hingegen wartet noch immer auf eine offizielle Antwort bezüglich der Foltervorwürfe, wohingegen Mohamed selber seitdem an schwerer Atemnot sowie starkem Nasenbluten leidet, während er schläft. Zudem wurden ihm während der Folter zwei seiner Zähne gebrochen.
Mohameds Festnahme, ohne das Vorliegen eines Haftbefehls, die konsequente Verweigerung ihm einen Anwalt zur Verfügung zu stellen und die schwere Folter, die er in der Haft erlitten hatte, stellen allesamt eine Verletzung des Rechts auf einen fairen Gerichtsprozess dar, welche im UN Zivilpakt sowie in der Antifolterkonvention verankert sind, die allesamt von Bahrain ratifiziert worden sind.
Americans for Democracy and Human Rights in Bahrain (ADHRB) ruft die bahrainische Regierung daher dazu auf, die Mindeststandards für eine faire Gerichtsverhandlung für Mohameds noch stattfindenden Prozess zu garantieren, sein unter Folter erzwungenes Geständnis zu annullieren und ihm einen Anwalt zur Verfügung zu stellen, zusätzlich zu den umfassenden Untersuchungen der Foltervorwürfe, die zwingend eingeleitet werden müssen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und Mohamed mit entsprechender medizinischer Behandlung für seine schweren Verletzungen, die ihm durch die Folter zugefügt worden waren, zu versorgen.