Abduljabbar Isa Mohamed war zum Zeitpunkt seiner Festnahme im November 2021 ohne Vorliegen eines Haftbefehls erst 20 Jahre alt und hatte zu der Zeit bei McDonalds in der Juffair Region gearbeitet. Er wurde daraufhin gefoltert und Opfer zahlreicher Verletzungen seines Rechts auf einen fairen Gerichtsprozess. Zur Zeit ist er im Dry Dock Gefängnis inhaftiert und wartet auf die Verkündung seines Urteils.
Am 22. November 2021 nahmen Polizeibeamte in ziviler Kleidung und Bereitschaftspolizisten Abduljabbar Isa Mohamed auf offenerStraße ohne einen Haftbefehl fest, nachdem seine Schicht vorbei war. Abduljabbar wurde zudem vor seiner Festnahme weder vorgeladen noch war er von den Behörden gesucht worden. Seine Festnahme stellt eine Serie von Festnahmen dar, die von den bahrainischen Behörden noch am selben Tag in verschiedenen Gegenden, wie Al-Aker, Duraz und Nuwaidrat durchgeführt wurden.
Abduljabbar wurde ins Kriminalkommissariat gebracht, wo er zwei Wochen lang festgehalten wurde und nur einige wenige Sekunden Kontakt zu seiner Familie aufnehmen konnte, in denen er seine Familie darüber informierte, dass es ihm soweit gut gehe. Während des Verhörs, welches ohne Anwesenheit eines Anwalts stattfand, wurde er von Polizeibeamten schwer geschlagen und ihm wurde gedroht seine Brüder zu verhaften, ihn mit Elektroschocks zu foltern und zu vergewaltigen.
Er wurde zudem unter Morddrohungen dazu gezwungen, ein bereits vorgefertigtes Geständnis zu unterzeichnen, ohne Dieses vorher lesen zu dürfen. Zudem wurde er ebenfalls Opfer religiöser Diskriminierung, nachdem man ihm gesagt hatte: „Lass den Iran dir helfen.“
Noch am selben Tag der Festnahme, erfuhr Abduljabbars Familie von seiner Einweisung ins Salmanyyia Krankenhaus durch ein Foto, welches auf sämtlichen sozialen Medien zirkulierte mit der Aufschrift, dass sich ein politischer Gefangener im Krankenhaus befände. Amnächsten Tag, am 23. November 2021, rief Abduljabbar seine Familie an, um sie darüber zu informieren, dass man ihn ins Salmanyyia Krankenhaus verlegt hatte, aufgrund der Verschlechterung seines Gesundheitszustandes, nachdem er umgefallen und ins Kriminalkommissariat zurückgebracht worden sei. Seine Behandlung endete, ohne, dass ihm Medizin verabreicht worden war, unter dem Vorwand, dass Diese zur Zeit im Krankenhaus nicht verfügbar sei. Vor seiner Festnahme hatte Abduljabbar eine OP gehabt, weshalb er die Gefängnisverwaltung darum gebeten hatte, ihm seine verschriebenen Medikamente zu geben. Die Verwaltung jedoch weigerte sich dies zu tun mit der Begründung, dass Diese zu teuer seien und lehnte ebenfalls die Möglichkeit ab, dass seine Familie ihm die nötigen Medikamente vorbeibringt.
Am 28. Februar 2022 wurde eine Sitzung von der Staatsanwaltschaft abgehalten, an der Abduljabbar nicht teilgenommen hatte. Er wurde noch nicht einmal über die abgehaltene Sitzung informiert, bis seine Familie ihm davon bei einem Anruf berichtete. Seine Familie hatte diese Information von einem Anwalt erhalten, welchem man den Zugang zum Büro der Staatsanwaltschaft verweigert hatte, weshalb er draußen warten musste, bis die Entscheidung bekannte gegeben wurde, dass Abduljabbars Aufenthalt in der Untersuchungshaft für weitere 30 Tage verlängert werden sollte.
Die Behörden warfen Abduljabbar unter anderem 1) die Organisation von terroristischen Aktivitäten, 2) illegale Ansammlungen und Aufruhr und die 3) Verbrennung von Reifen auf offener Straße vor, wobei sie ihn zusätzlich zu angeblichen Trainingseinheiten im Irak 2015, als er dorthin anlässlich des Todestages des Imam Husain ge- pilgert war, befragten.
Abduljabbar befindet sich zur Zeit in der Dry Dock Haftanstalt, wo er noch immer auf seinen Prozess wartet. Das Vorgehen der bahraineichen Behörden gegenüber Abduljabbar, von seiner Verhaftung ohne Vorliegen eines Haftbefehls, bis hin zu seinem unter Folter erzwungenen Geständnis und seiner willkürlichen Inhaftierung, stellt eine eklatante Verletzung des Völkerrechts dar, insbesondere des UN Zivilpakts und der Antifolterkonvention, welche beide von Bahrain ratifiziert worden sind.
Zudem stellt die Verewigung der adäquaten medizinischen Versorgung von Abduljabbar eine schwere Verletzung der Mandela Regeln dar. Deshalb ruft ADHRB Bahrain dazu auf, seine Menschenrechtsverpflichtungen einzuhalten, indem Abduljabbar aus der Haft entlassen und garantiert wird, dass sein Verhandlungsprozess den internationalen Standards eines fairen Gerichtsverfahrens entspricht. Zusätzlich ruft ADHRB die Behörden dazu auf, die Folter- und Missbrauchsvorwürfe durch die Gefängnisaufseher zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, sowie Abduljabbar schnellstmöglich medizinisch zu behandeln.